Weingut Burg Hornberg

Weingut Burg Hornberg –
das älteste im Ländle und das zweitälteste der Welt!

Weinkultur: urkundlich belegt seit 1184

Pächter/Kellermeister:
seit 2017 Norbert Greiß vom Weinbau Pavillon aus Gundelsheim

Anbaufläche: gesamt 10 ha

Einzellagen:
Burg Hornberger Wallmauer
Burg Hornberger Götzhalde

Rebsorten:
Weißweine: Chardonnay, Muskateller, Riesling, Rivaner, Weißburgunder
Rotweine: Lemberger, Regent, Samtrot, Spätburgunder, Trollinger, Urban

Quelle: „Weingut Burg Hornberg – ältestes Weingut Baden-Württembergs und das zweitälteste der Welt“: DWI – Deutsches Weininstitut.

Der Legende nach nippte der Reichsritter und Burgherr Götz von Berlichingen am „Schleckerwein“ seines Weinguts und verspürte dessen wunderbare Wirkung. Tatsächlich beginnt der Weinanbau auf dem Hornberg aber schon rund 500 Jahre früher. Denn 1184 belegt ein Dokument des Konrad von Hohenstaufen, Pfalzgraf bei Rhein, den Beginn der Anbautradition, die bis heute durchgängig belegt werden kann. Damit ist das Weingut Burg Hornberg das älteste im Ländle und das zweitälteste der Welt!

Allerdings lassen die zahlreichen römischen Funde auf dem Hornberg darauf schließen, dass die Römer die Natursteinmauern in die steilen Terrassen des Weinbergs gebaut haben und den Weinbau bereits im 4. Jh. an den Neckar brachten.

Zuckerbrot und Peitsche im Weinberg

Die Hänge sind oft so stark geneigt, dass nur Steinmauern und -terrassen unsere Reben halten können. Unter härtesten, fast sklavenähnlichen Bedingungen wurden die Mauern damals Stein um Stein aufgesetzt, um den süßen Wein zu erzeugen. Über neun Kilometer Trockensteinmauern durchziehen noch heute die Einzellagen Burg Hornberger Wallmauer und Burg Hornberger Götzhalde. Hier gedeihen ausschließlich auf mineralstoffreichen Muschelkalkböden ausgezeichnete Rieslinge, Weißburgunder, Muskateller und Spätburgunder.

Trockenmauern – ein Wunder der Technik

Eine ausgeklügelte Trockenbauweise trotzt Wind und Wetter, Kälte und Wärme. Die Steine liegen versetzt übereinander. Die größeren sind mit kleineren verkeilt. Durch die Witterung „verreibt“ sich die Steinwand und wird so über die Jahrhunderte gleichzeitig elastisch und stabil. Durch die vielen kleinen Maueröffnungen kann das herabschießende Regenwasser nach dem Gießkannenprinzip abgeleitet werden. So baut sich kein hoher Druck auf.

Trockensteinmauern haben außerdem eine wärmespeichernde Funktion. Sie bieten Lebensraum für viele Tier- und Insektenarten. Hinzu kommt, dass der Neckar zu einem ausgeglichenen und milden Mikroklima beisteuert. Durch die nach Südwesten ausgerichteten Steilterrassen – dem Lauf der Sonne folgend – stehen die Reben unter einem sehr günstigen Einstrahlungswinkel. Diese Anordnung der Reben und die Thermik des Neckartals sorgen für eine ideale Belüftung. So kann das Traubengut in einem gesunden Zustand gelesen werden.

Schweißtreibende Arbeit

Im Weingut wird traditionell seit Jahrhunderten von Hand gearbeitet und gelesen. Eine maschinelle Arbeitsweise ist in den Steillagen nicht möglich. Das Traubengut wird vom Weinberg direkt in die Kelter des 400 Jahre alten Schlosses, das unterhalb des Weinbergs in Neckarzimmern bei Mosbach liegt, zur Verarbeitung gebracht. Die Rotweine vergären wie seit jeher auf der Maische. Zum Ausbau der Weine ist der alte Schlosskeller mit seinem 40 Meter langen und über sechs Meter hohen, freitragenden Gewölbe der ideale Ort.

Baron Dajo von Gemmingen-Hornberg, in 11. Generation der Reichsfreiherren von Gemmingen-Hornberg, ist Diplom-Ingenieur für Weinbau und Kellerwirtschaft und hat bis 2017 die Weinberge selbst bewirtschaftet. Danach wurde das Weingut an Norbert Greiß vom Weinbau Pavillion aus Gundelsheim verpachtet.

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