Die perfekte Musterburg!

„Der Hornberg zählt zu den schönsten und gepflegtesten Burganlagen unserer Heimat!“, Dieter Graf, Deutsche Burgenvereinigung

Auf dem steil aufragendem Felssporn „Hornberg“ über dem Neckar steht sie da wie hingemeißelt: die Traumburg des Götz von Berlichingen, die größte und besterhaltene Burgruine am Neckar. Für Burgenforscher ist sie der Prototyp einer mittelalterlichen Burg. Nur wenige Wehranlagen  können ihr das Wasser reichen, besitzt sie doch noch heute eine sicher begehbare und komplette Kernburg. Zu besichtigen gibt es – und das größtenteils im Originalzustand: Bergfried, Palas und Schildmauer, bis zu vier Wehrmauern hintereinander mit Türmen und Schießscharten aus verschiedenen Epochen, sieben Tore, drei Wohnbauten, Treppenturm und eine komplett erhaltene Privatkapelle für die Burgleute …

Die Höhenburg wird um 1140 unter Graf Boppo von Lauffen zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Damals existiert nur die Untere Burg mit dem gewaltigen romanischen Wohnturm. Er gilt heute als das größte, noch erhaltene und bewohnte stauferzeitliche „Wohnzimmer“ nördlich der Alpen. Ca. 100 Jahre später kommt der Bau der Oberen Burg dazu. Die jetzt zur Festung aufgerüstete Hornberg geht als „Die Zwei Burgen Hornberg“ in die Geschichte ein.

Die perfekte Burg war die uneinnehmbare Burg.

Als Götz von Berlichingen 1517 Hornberg und alles „Zubehör“ von Konrad Schott von Schottenstein kauft, erfüllt sich der damals 37-Jährige einen langgehegten Traum. Das lässt er sich auch was kosten. Zum stattlichen Preis von 6500 rheinischen Gulden wechselt die Burg ihren Besitzer. Demnach muss der Herrschaftssitz in einem 1A-Zustand gewesen sein. Durch eine zusätzliche Ummauerung, die die Untere mit der Oberen Burg zusammenführt, strotzt die Festung vor Wehrhaftigkeit. Denn die perfekte Burg war die uneinnehmbare Burg. Aber die Schlachten und Fehden, in die der Reichsritter bis ins hohe Alter verwickelt war und die ihn reich machten, spielten sich außerhalb seiner Burgmauern ab.

Von der Wehrburg zur Wohnburg

In den folgenden Jahren verwandelt sich die Wehrburg immer mehr zur Wohnburg. Die Zeit der Festungsanlagen und Raubritter war vorüber. Aus der Familien-Chronik weiß man, dass Götz auf der oberen, mit der Ringmauer und drei Zwingermauern geschützten Burg lebte. Der große Palas, das mehrstöckige Wohnhaus der Burg mit dem mächtigen Staffelgiebel, wurde von Götzens Sohn begonnen.

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