Die Ortsheilige Notburga

Der Sage nach weigert sich die Tochter des fränkischen Königs Dagobert I. einen heidnischen König zu heiraten und flieht von der Neckarzimmerer Burg Hornberg. Notburga führt in der Folgezeit ein gottgefälliges Eremitendasein in einer Höhle nahe Hochhausen. Als ihr Vater sie dort entdeckt, versucht er sie gewaltsam fortzuziehen, wobei Notburga der linke Arm ausgerissen wird. Die fromme Frau wirft sich im Gebet vor dem kleinen Altar nieder, den sie in der Grotte errichtet hat. Da kriecht eine goldene Schlange hinter dem Altar hervor und legt ihr heilsame Kräuter in den Schoß, mit denen Notburga ihre Wunden verbindet, bis ihr Arm schließlich wieder anwächst und völlig heilt.

Notburga lebte noch viele Jahre in der Felsgrotte.

Als sie stirbt, strömt viel Volk aus der Umgebung herbei, denn man hatte schon von Ferne die ganze Nacht hindurch ein helles Leuchten über der Höhle gesehen. Nach Notburgas letzten Willen wird die Bahre mit ihrem Leichnam auf einen neugezimmerten Wagen gebracht, dem zwei schneeweiße Stiere, die noch kein Joch getragen haben, vorgespannt sind. Nach Notburgas Wunsch sollen die Stiere ihren Weg selbst wählen und da, wo das Gespann stehen bleibe, solle man ihren Leichnam begraben und eine Kirche erbauen. So geschieht es auch. An der Stelle, wo die Tiere mit dem Wagen anhielten, steht heute die Kirche von Hochhausen – dem Hornberg gegenüber.

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