Die Original-Ritterrüstung des Götz von Berlichingen

Im neuen Burgmuseum können Sie die Götz-Rüstung bewundern. Sie ist quasi eine maßgeschneiderte Eisenhaut, die die Statur und Größe des Ritters originalgetreu nachbildet. Der Harnisch wiegt ungefähr 30 kg.

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Auch nach über 500 Jahren blitzt das Blech, als hätte man es eben erst poliert. Unvorstellbar wie sich ein Ritter überhaupt darin bewegen, geschweige denn kämpfen konnte?

Aber die Komplettrüstung funktionierte erstaunlicherweise sehr gut. Die Schmiedekunst im ausgehenden Mittelalter machte rasante Fortschritte und so war ein gepanzerter Ritter beweglich und geschützt zugleich. Das Kettenhemd hatte ausgedient, weil die Waffen immer gefährlicher wurden durch das Aufkommen der Pulverwaffen.

Götz ging mit der Mode!

Götz durchlebte aufgrund seines für diese Zeit außergewöhnlich hohen Alters von 82 Jahren den Stilwandel der Plattnerkunst. Heute würde man sagen: Götz ging mit der Mode und so hat er bestimmt mehrere Harnische besessen. Die Fertigungszeit des Ausstellungsstücks (im Foto) liegt zwischen 1520 und 1535 und zeigt schon den Einschlag der (Früh-)Renaissance. Vermutlich ist diese meisterliche Anfertigung die Arbeit der Landshuter Plattner.

Im hohen Alter, als „lebenssatter“ Greis, verschenkte Götz die Rüstung an seinen Freund, Stephan Feyerabend aus Heilbronn. Erst 1804 kehrte das Unikat wieder in seine Ursprungsheimat nach Neckarzimmern zurück.

Wunder geschehen: Kostbare Schätze über Jahrhunderte gerettet!

Ein weiterer Höhepunkt im Hornberger Burgmuseum sind zwei 400-jährige kostbare bibliophile Prachtbände, die sich seit Generationen im Besitz der Adelsfamilie befinden: Die besonders kostbare und farbenprächtige Bilder-Handschrift, das „Turnierbuch der Kraichgauer Ritter“ von 1616 und das noch ältere, im Original 14 Kilogramm schwere Kupferstichwerk „Hortus Eystettensis“ von 1613.

Ab sofort und zum ersten Mal können die über 400 Jahre alten Bücher im Museum der Burg Hornberg in digitaler Form Seite für Seite bestaunt werden. Denn die Bücher haben die Zeit – und insbesondere die Wirren vieler Kriege – schadlos überstanden. Bestimmt waren nicht nur ein, sondern gleich mehrere Wunder dafür notwendig!

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